Italien zum ersten…

Mal.
Japp, ich war noch nie in Italien, eine Fahrt mit dem Zug durch Domodossola zählt nicht.
Es ist schon kurios, wie ich zu dieser Reise gekommen bin. Jemand, den ich nur auf Facebook kannte, aber real nicht, fragte so in den leeren Facebookraum hinein, wer von Datum A zu Datum X Zeit hätte. Spontan antwortete ich, dass ich leider nur ab Datum B könne. Völlig unerwartet kam dann eine private Nachricht.
„Hallo“
„Huhu“
„Kann ich Dich anrufen?“ …
Und schon nahm es seinen Lauf.  Wir bequatschten Reisedetails, Fabio wurde natürlich als erstes informiert und sein Einverständnis eingeholt und dann hieß es warten. Bis zur Abreise kannten wir nur unsere Stimmen vom Telefon, real haben wir uns erst tatsächlich am Abreisetag gesehen. Am Abreisetag, ich hatte natürlich vor lauter Aufregnung nicht sehr gut geschlafen, wartete ich doch recht ungeduldig. Würde es wahr werden? Oder war das einfach eine gemeine Verarsche und ich warte umsonst? Der verabredete Zeitpunkt verstrich und niemand klingelte an der Tür. Ich rief an, da bog er auch schon um die Ecke. Alessandro heißt der junge Mann, dessen Reisegefährtin ich für die nächsten zehn Tage sein würde. Lustige grüne Haare, ein nettes Lächeln und zwei bezaubernde Hündchen. Meine beiden Köfferchen und Jadias und Dax‘ Sleepypod waren rasch im Auto verstaut. Zum Kennenlernen des Autos hatten wir besprochen, dass ich die erste Etappe fahren würde. Am Ende überließ ich Alessandro nur auf der Hinreise für einige wenige hundert Kilometer das Steuer. Ich fahre einfach zu gerne selber und außerdem bin ich die schlechteste Beifahrerin der Welt. Auf dem Hinweg hatten wir vor dem Gotthard nur vierzig Minuten Wartezeit und irgendwo auf der italienischen Autostrada del Sole war es etwas zäh, aber sonst kamen wir  gut durch. Die Strecke war ungefähr 1510km lang, von mir zu Hause zum Zielort in Zambrone in Calabrien.
Ein Rasensprenger sorgte direkt nach dem Aussteigen für einen nassen Hintern, eine willkommene Abkühlung und dafür eine um so wärmere Begrüßung von Alessandors Schwester Raffaella und ihrem Lebensgefährten Francesco. Unsere Hunde freuten sich auch auf dem gut eingezäunten Grundstück rumzulaufen und sich zu lösen. Nach einem kurzen Imbiss kam der wohlverdiente Schlaf.
Während der nächsten Tage lernten wir uns alle besser kennen, ich wurde umsorgt wie bei Muddern, wie man im Norden sagen würde. Fabelhaftes leckeres Essen jeden Tag, Ausflüge nach Tropea (hab da eine wüste Schlägerei gesehen), Einkaufserlebnisse in den örtlichen Supermärkten und Malls und natürlich Eis-Großeinkauf in der Gelateria, wo einem das Eis gleich pfundweise verkauft wurde. Lecker! Raffaela und Francesco hatten uns mit regionaltypischen Gerichten bekocht. Japp, ich wiederhole mich, lecker! Rumdümpeln im hauseigenen Pool, gehörte ebenso zum Urlaubsvergnügen, wie den Fuß ins Meer strecken. Wunderbar. Italienischer Slapstick durfte ich auch miterleben. Die Pumpe vom Pool war defekt, also mussten Handwerker her.
Die Leute vom Poolservice haben die Pumpe ausgebaut, der Elektriker die Pumpe mitgenommen, wieder gebracht, die Leute vom Poolservice haben die Pumpe wieder eingebaut. Pumpe läuft nicht.
Die Leute vom Poolservice haben die Pumpe ausgebaut, der Elektriker die Pumpe mitgenommen, wieder gebracht, die Leute vom Poolservice haben die Pumpe wieder eingebaut. Pumpe läuft nicht.
Die Leute vom Poolservice haben die Pumpe ausgebaut, der Elektriker die Pumpe mitgenommen, wieder gebracht, die Leute vom Poolservice haben die Pumpe wieder eingebaut. Pumpe läuft nicht.
Die Leute vom Poolservice haben die Pumpe ausgebaut, der Elektriker die Pumpe mitgenommen, wieder gebracht, die Leute vom Poolservice haben die Pumpe wieder eingebaut….
Ich weiß, ich wiederhole mich copy + paste sei dank, aber so war es wirklich, am Ende haben sie es doch hinbekommen und die Pumpe läuft nun wieder.
Bisher hatte ich den Grund für diese Reise noch gar nicht genannt, meine „Gegenleistung“, wenn man es so nennen darf, Ablöse beim Autofahren und Handling der Hunde, die wir auf den Rückweg mit in die Schweiz brachten. Raffaella hatte drei Straßenhundewelpen aufgenommen und aufgepäppelt. Einer der Welpen hatte leider nicht überlebt, aber für die anderen beiden wartete bereits ein schönes Hundekörbchen in der Schweiz. Bis zur Abreise übten wir Leinenführigkeit (für die Pausen an den Autobahnraststätten) mit den mittlerweile 16 Wochen alten Hunden und den Aufenthalt in einer Box.
Die Zeit verging wie im Fluge und dann kam auch schon viel zu rasch der Abschied, aber ich freute mich auch schon sehr auf zu Hause.
Das Auto wurde gepackt, sechs Hunde „eingepackt“, die vier kleinen sicher in ihren Reisekapseln auf dem Rücksitz und die beiden großen in einer großen Box im Kofferraum.
Nach wenigen hundert Kilometer gerieten wir in einen furchtbaren Gewittersturm, mit stark reduzierter Geschwindigkeit und teilweise nullmeter Sicht tasteten wir uns voran.
Der Rest der Reise verlief problemlos, wir kamen überall gut durch, sogar vor dem Gotthard hatten wir keine fünf Minuten Wartezeit.
Der Abschied nahte, die beiden Junghunde kamen endlich in ihrem neuen Zuhause an und ich wurde von Fabio abgeholt.
Das Abenteuer war zu Ende… Schön war es und super liebe nette tolle Leute kennengelernt und ins Herz geschlossen.




Typische Gasse in Tropea

Tyrrhenisches Meer



Raffaella, bezaubernde Gastgeberin

Santuario Santa Maria dell’Isola bei Nacht

Santuario Santa Maria dell’Isola bei Tag

Wildlife in Süditalien, Mauergecko

Letzte Nacht vor der Abreise

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