April und Poesie

April und Poesie

Wenn die Blumen anfangen ihre Knospen der Sonnen entgegen zu strecken.
Wenn die Vögel anfangen ihre Nester zu bauen und sich gegenseitig zu necken.

Wenn die Sonne den Regen vergrault.
Wenn der Radfahrer den Autofahrer verhaut.

Wenn das Reh auf sein Kitzchen achtet.
Wenn die Katz dem Mäuschen nach dem Leben trachtet.

Wenn die Natur wieder ihren Lauf nimmt.
Wenn der Mensch gegen sein Bauch antrimmt.

Dann endlich ist es Frühlingszeit.
Und mit gelassener Heiterkeit
der April sein Willen bekundet

So hat die Erde ein weiteres Male die Sonne umrundet.

27.04.2002

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Der Vampir

 

Der Vampir, der Vampir ist ein gar seltsames Getier

Mal ists ein Flattermann, mal von Welt ein Mann.

Blut erhält ihn am Leben, würde er denn leben

Breitet er seine Schwingen aus, breitet sich sein Umhang aus

Sind seine Zähne spitz und lang, wird’s einem Angst und Bang

Rinnt Blut aus seines Mundes Winkel, ist er vom adligen Dünkel

Oder ists doch nur ne Maus, egal… das Gedicht ist aus

 

 

 

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Krieg und Vaterliebe

 

Krieg und Vaterliebe

Ich herrsche über Millionen von Menschen

Papi, bist Du stolz auf mich?

Ich gebiete über Millionen Quadratkilometer Land

Papi, bist Du stolz auf mich?

Heerscharen von Soldaten dienen mir

Papi, bist Du stolz auf mich?

Die ganze Welt schenkt mir Aufmerksamkeit

Papi, bist Du stolz auf mich?

Jetzt führe ich sogar Krieg

Papi, bist Du stolz auf mich?

Die ganze Welt haßt mich

Papi, warum liebst Du mich nicht?

 

Gedanken von George W. Bush erraten und aufgeschrieben von mir am 21.03.2003

 

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Tote schreien nicht

 

Tote schreien nicht

Lecker zieht der Duft von Haus zu Haus
Ahnungslos zieht manch einer seine Nase kraus

Und Wasser sich im Munde sammelt
Gedanken sich in Hunger wandelt

Schließt man die Augen und stellt sich vor
Zu hören das Zischeln und Brutzeln in seinem Ohr

Wie die Hitze den Saft durch die Haut treibt
hoch spritzt und wieder fällt dann auf den Leib

Doch Haar, welches nicht entfernt wurde
Kräuselt sich in der Hitze zu Tode

Und bald schon wird aus leckrem Bratenduft
Düster schwarzer Gestank, fast wie aus einer Gruft

Und im Geiste so eben noch freudig den Braten sehend
Sieht man nur noch verkohlte Reste, Gestank vorüberwehend

Ein Flämmchen neckisch über die Nasenspitze huscht
Verwandelt in ein loderndes Flammenmeer, der Haarbusch

Die Lippen nun schwarz verkohlt geöffnet zum stummen Schrei
Die Augen verkocht zum unkenntlichen Brei

Und beendet ist erst das grausame Flammenfest
Wenn zurückbleibt nur ein kleiner glühender Rest

Und in der Ofenkammer gespenstischem Licht
Wissen wir, Tote schreien nicht….

 

25.04.2003

 

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