Mein Geburtstag – tolle Überraschung

Terrazeit: 20.03.2020

Gestern hatte ich Geburtstag und eigentlich war, wie immer, wenn einer von uns beiden Geburtstag hat, fein Essen gehen.
Das ist unser Feiertagsritual. Wir schenken uns nichts, aber wir haben drei Tage im Jahr, an denen wir uns in einem feinen Restaurant kulinarisch besonders verwöhnen lassen. Das sind unser beide Geburtstage und unser Hochzeitstag.
Dieses Jahr funkte uns der Corona-Virus dazwischen. Immer mehr Maßnahmen wurden ergriffen, um uns, die Bevölkerung, vor Ansteckung zu schützen. Im Zuge dieser Maßnahmen wurden dann auch Restaurants geschlossen und somit war klar, kein lecker Essengehen an meinem Geburtstag. Schade. Dachte ich. Wetter war übrigens fabelhaft, ca. 21°C im Schatten, blauer Himmel, Sonnenschein.
Glücklicherweise leben wir in einem kleinen Häuschen, haben ein kleines Gärtchen und Terrasse. Für eine kleine freundliche Nachmittagsknabberei deckte mein Mann unseren kleinen Gartentisch ein, öffnete ein Fläschchen Wein und ließ von Spotify Piano Lounge Musik erklingen. So kann man seinen Geburtstagsnachmittag bestens genießen.

Später folgte noch die Abendgassirunde und dann, so dachte ich, würde ein gemütlicher Fernsehabend das Ende meines Geburtstages einläuten.
Dachte ich!
Da klingelte es an der Tür und Christoph Frei, Küchenchef und Gastgeber, des Landgasthof Wartegg stand vor der Tür.
Dabei hatte er eine große orangenfarbene Wärmebox und eine silberne Alubox.
Da hatte doch mein Mann tags zuvor heimlich den Lieferservice des Restaurants angerufen und mal eben ein Vier-Gänge-Menü für uns bestellt und das stand jetzt servier bereit in den Boxen. Ich freu mich auch jetzt noch beim Schreiben wie ein kleines Kind über diese wunderschöne Überraschung. Natürlich wurden alle einzuhaltende Abstände zwischen uns und  Herrn Frei den Bestimmungen gemäß eingehalten, will sich ja niemand anstecken oder das Virus weitergeben, falls es einer von uns haben sollte. So gab es nur eine zum Gruße erhobene Hand und kein Handshake. Gesundheit hat immer Vorrang.

Vorspeise 1: Zanderfilet auf Mango-Papaya-Salat für mich, Tatar für meinen Mann.

Vorspeise 2: Hummersuppe für mich, Rieslingsuppe für meinen Mann

Hauptgang, Filet auf Gemüse, Kartoffeln und ausgesprochen leckere Soße. Das Fleisch war butterzart.

Dessert, Sorbet und irgendwas mit Schokolade, jedenfalls auch irre lecker…

Bin jetzt noch ganz hin und weg. Danke!

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Raumschiffmodelle Januar – Februar 2020

Hatte Anfang des Jahres einfach keine Lust, zu fotografieren und hochzuladen.
Heute hab ich mich dann endlich mal aufgerafft…

Eine kleine Frechheit ist es schon, dass sie fünf Jahre später nochmal einen Tholianischen Netzspinner rausgebracht haben, mit der Ausrede, der neue sei 114 Jahre älter.

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Katja und die wilden Reiter

Geschrieben für Wolfgang in Gedenken an Katja…

Einst gab es eine schöne Katja, sie war eine wilde Reiterin und sie verliebte sich in einen Wolfsmann. Mit ihrem jugendlichen Anmut machte sie, dass sich dieser Wolfmann in sie verliebte. In der Welt der Menschen mag das verwunderlich sein, aber nicht in der Welt der wilden Reiterinnen und der Wolfsmänner. Und so schlug das Herz des Wolfmannes fortan nur noch für sie und alles was er tat, tat er für sie und alles was sie tat, tat sie nur für ihn.
Sie lebten viele Jahre glücklich zusammen, unerkannt unter den Menschen. Doch Katja war es vorherbestimmt, sich zu wandeln. Ihre Zeit unter den Menschen war begrenzt, das wusste sie und sie genoss jede einzelne Sekunde mit ihrem Wolfsmann, doch dann fing irgendwann die Zeit des Wandelns an. Sie fing schon in sehr jungen Jahren an, sich auf ihr Schicksal vorzubereiten. Magisches Rauchkraut half ihr dabei die Wandlung auszulösen, denn es musste sein. Nur wenn sie ihren menschlichen Körper ablegte, konnte sie für immer mit ihrem Wolfsmann zusammen sein, das wusste sie.
So fing ihr Körper an sich zu transformieren und dann kam sie, ihre Raunacht. Sie folgte dem Ruf der wilden Reiter, denn sie war eine Katja, eine wilde Reiterin. Sie legte ihren Körper ab, denn den brauchte sie nun nicht mehr, aber dem Wolfsmann wollte fast das Herz brechen. Rasch fing er ihre Liebe ein, hielt sie fest in seinem Herzen und frei und wild jagt sie fortan in den Raunächten durch das Land. Und wenn einmal der Vollmond sein silbriges Gesicht in einer solchen Nacht zeigt, meint man dass ein Wolf dem Mond ein schönes Lied singt, aber in Wahrheit sagt Katja, die wilde Reiterin, ihrem Wolfsmann, wie sehr sie ihn liebt und nur der Wolfsmann kann ihre Worte verstehen…

Für Katja, geboren am 09.10.1950 und verstorben am  29.12.2019

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Multifokale Linsen statt Lesebrille

Japp, ich bin angekommen in dem Alter der Lesebrillenbenutzer. Von Geburt an bin ich übersichtig, das heißt dass ich über größere Distanzen gestochen scharf sehen kann, aber um noch komfortabel lesen zu können, sind meine Arme mittlerweile leider zu kurz.
Also wurde eine Lesebrille angeschafft. Vom Optiker, war mir wichtig. Wollte nicht irgendwas kaufen, was für meine Augen ggf. nicht gerade förderlich ist. Sie ist klein, leicht und handlich. Schick? Nein, klein und handlich scheinen schick auszuschließen.
Hilfreich? Aufjedenfall, wenn nur das Handling nicht so nervig wäre. Entweder setzt man sie laufend auf ab oder man hat sie zu Hause vergessen und benutzt die Kamerafunktion vom Smartphone, damit kann man sich das Kleingeschriebene ja auch wunderbar vergrößern. Oder man schaut über den oberen Brillenrand und muss dabei die Kopf in die „gesunde“ Smombie-Stellung senken.. Mein Mann ist auch Linsenträger, er ist einfach „nur“ kurzsichtig. Aber gibt es auch Linsen, die beides können? Die Weitsichtigkeit erhalten und dennoch scharfes Sehen vor der Nase?
Ich habe Tante Google gefragt und wurde wirklich schnell fündig, weil es tatsächlich nichts Neues ist, es wird nur nicht beworben. Multifokale Linsen. Tolle Erfindung, sofern die Augen gewillt sind, sich entsprechend trainieren zu lassen. Multifokale Linsen sind in der Mitte ohne Sehstärke und der äußere Ring ist mit Sehstärke. Das Auge kann die Funktion also nur durch weiten oder enger stellen der  Pupille abrufen. Große Pupille heißt dann nicht „ich bin bekifft“, sondern ich schaue mir gerade etwas im Nahbereich an. Also die Arbeit macht natürlich die Iris (das Bunte um die Pupille herum, bei mir irgendwas mit Blau, Grau und Grün).
Nach der Recherche dann der Gang zum Optiker, ich war bei dem mit dem F vone und dem Mann hinten.
Erstmal Sehtest, dann Augen vermessen, dann Probelinsen bestellen. Dann kommen sie, die Probelinsen. Wenn man sich eher selten bis gar nicht schminkt ist der Schließreflex der Augen sehr stark ausgeprägt. Da muss man erstmal drüber kommen. Dann arbeitet man gegen seine Lider an, die man aufhalten muss um die Linse reinzusetzen und dann muss man sich eh noch überwinden aufs Auge zu ditschen. Was das Letztere angeht, ist nicht so wild, die Linse brennt nicht wie eine Mücke, die sich gern mal beim Radfahren ins Auge schmeißt. Da meine Augen sehr klein sind, ist das weit genug Aufhalten der Augen am Schwierigsten. Und dann kommt das wirkliche Elend, wie bekommt man diese Dinger wieder raus? Das war beim ersten Mal bei mir eine echte kleine Katastrophe.
Es wird einem ja gezeigt, dass man mit Daumen und Zeigefinger beherzt zugreifen soll und damit die Linse dann aus dem Auge nehmen soll. Habe ich überhaupt nicht hinbekommen.
Nachdem das bei mir so gar nicht klappen wollte, hatte mir dann die Optikerin die Linsen aus den Augen gefischt. Sie hat die Linsen mit einem Finger nach unten außen gezogen und aus dem Augenwinkel geholt. Da wollte ich eigentlich aufgeben, habe aber die Probelinsen trotzdem mitbekommen.
Auf Facebook habe ich dann auch mal gefragt, wie die Linsenträger in meiner Freundesliste aus ihren Augen wieder rausfummeln. Ich bekam jede Menge Feedback. Manche so, wie der Optiker es seinem zeigt, manche benutzen Hilfsmittel usw.
Sehr hilfreich ist ein kleiner Standspiegel mit Vergrößerung und eine gute Beleuchtung.
Mittlerweile ditsche ich mit einem Finger einfach mittig auf die Linse und ziehe sie nach außen unten und dann ist sie auch schon draußen. Hilfreich ist, vorher Augentropfen rauf zu tropfen.
Gestern war ich nach dem Tragen der Probelinsen zur Kontrolle und da habe ich auch gleich meine Linsen bestellt. Heute sind sie angekommen. Ging ja wirklich fix. Da meine Augen nur minimalst von einander abweichen, brauche ich nicht für jedes Auge eine andere Stärke, ich muss also nicht auf Links und Rechts achten, sehr praktisch.
Achja, ist schon toll, wenn man ohne Brillengefummel lesen kann, wieviel Zucker in einem Produkt enthalten ist oder wie lang und heiß die Pizza in den Ofen muss.

Mein linkes Auge mit Linse, wer genau hinschaut kann die Linse sehen.

So sieht das Töpfchen mit der Kochsalzlösung aus, in der die Linse schwimmt.

Ich habe Tageslinsen, die sind sehr dünn und man muss nicht mit Töpfchen und Flüssigkeiten hantieren.

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