Fabios fabelhaftes Käsefondue

 

Menge:
 
Pro Person ca. 150-200 Gramm Käse (150g für normale und 200g für große Esser)
 
 
Rezept für 4 Personen (große Esser):
 
  • ca. 40 % (300g) Rezenter Greyerzer
  • ca. 40 % (300g) Milder Vacherin
  • ca. 15 % (150g) Rezenter Appenzeller
  • ca. 5 % (50g) Pfeffer Boursin (Frischkäse mit Pfeffer)
  • ca. 1kg Brot für 4 Personen (am besten normales Ruchbrot oder Halbweiss), gewürfelt in Bissgröße
  • ca. 5 dl Weisswein, vorzugsweise Fendant (für ca. 750gr, je nach Käsemenge etwas mehr)
  • ca. 50g Maizena (Maisstärke)
  • Kirschwasser
  • Knoblauch
  • Echalotten (Schalotten)
  • Paprika
  • Pfeffer
  • Muskatnuss
 
 
Zubereitung:
 
  • Caquelon (Fonduetopf aus Keramik) mit Knoblauchzehe einreiben (Knoblauch etwas einschneiden)
  • Knoblauch und Echalotten schälen und halbieren (je nach Geschmack mehr oder weniger)
  • Weißwein im Caquelon mit dem geriebenen Käse, Knoblauch und Echalotten langsam erwärmen (nicht zu grosse Hitze, am besten auf einer Herdplatte)
  • Pfeffer Boursin beigeben
  • Maizena mit ein wenig Kirschwasser verrühren und kurz vor dem Kochen beigeben
  • alles kurz aufkochen lassen
  • mit Paprika, Pfeffer (je nach Geschmack) und Muskatnuss würzen
  • auf den Rechaud stellen
  • Brotwürfel am Spieß eintunken und genießen
 
Wichtig: immer gut rühren, von Anfang an langsam mit dem Löffel langsame Achten ziehen.
 
Das Fondue sollte nicht schon von Anfang an zu dick sein, da es ja auf dem Rechaud immer noch weiterkocht und dann automatisch dicker wird.
 
 
Für Notfälle:
 
  • zu dünn: etwas Maizena (kalt anrühren) beigeben (immer kleine Mengen)
  • zu dick: etwas Wasser oder Wein beigeben

 

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Pfützenspringer

Es regnet. Nicht gerade in Strömen, aber von Bindfäden kann man schon sprechen. Es ist auch nicht sonderlich warm oder kalt. Hier und da bläst eine Windbö und treibt die wassernassen Bindfäden waagrecht vor sich her.

Ein Wetter, bei dem man keinen Hund vor die Tür jagen würde. Ein Wetter, daß eher in den November denn in den Dezember paßt. Und doch, irgendwo tapsen zwei Menschen mit zwei Hunden durch dieses Nicht-Wetter. Sie sind regenfest eingepackt, die Schultern schützend hochgezogen und den Kopf nach vorn geneigt, damit auch durch diese allerletzte Öffnung der Regenbekleidung kein Tröpfchen eindringen kann. Die Hunde nehmen das Wetter gleichmütig hin. Sie können es ja eh nicht ändern und sie müssen numal ihre Runden drehen, nach Hundenachrichten schnüffeln und ihren Geschäften nachgehen. Die beiden Menschen sind schon lange keine Kinder mehr, aber mit einer gehörigen Portion kindlichen Vergnügens patschen sie durch die Pfützen. Ihre Gummistiefel hinterlassen auf den aufgeweichten Feldwegen matschige Spuren, die sich rasch mit Wasser füllen. Wenn  die Pfütze für würdig und tief genug befunden, springen sie auch hinein, sie kichern dabei und das Wetter ist mit einmal nicht mehr grau, sondern lustig und albern, einfach schön… 

 

Ich liebe das Kind in meinem Mann, dem es dann und wann gelingt das Kind in mir zum ausgelassenen Spiel herauszulocken… 

 

gummistiefel

 

 

 

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Säntis, Anfang Dezember 2011

Anfang Dezember und der Säntis mit seinen 2.500 und nen Keks Metern hat nun auch endlich ein Schneekäppchen auf.

 

 

 

 

 

Ja ja, ich weiß ich bin keine so gute Fotografin, aber für ne Nikon Coolpix S9100 und einer Entfernung von ca. 50km Luftlinie ists sooooo schlecht ja nun auch wieder nicht :)

 

 

 

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Das Silbergeschirr (Der alte Musher)

 

Das Silbergeschirr (Der alte Musher)

Wenn man einen Regenbogen sieht, dann wissen Tierfreunde, dass wieder ein geliebtes Wesen den Weg über die Regenbogenbrücke genommen hat – dorthin, wo Leid und Schmerz enden, und nur noch die Sehnsucht bleibt, eines Tages wieder vereint zu sein.

Doch von einer ganz besonderen Art vierbeiniger Gefährten erzählt man sich eine andere Geschichte. Ob sie wahr ist, wer vermag das zu sagen? Vielleicht hängt es ganz von dir ab, lieber Leser, ob sie es wird.

Irgendwo, eingebettet zwischen Bergen und sanften Hügeln, stand einst eine einsame Hütte. Alt, windgebeugt und wettererprobt. Sie barg nur einen Raum: ein einfaches Lager, ein knarzender Ofen, ein wackeliger Tisch, ein einzelner Stuhl, ein schmaler Schrank. Dort saß ein alter Mann, dicht an den Ofen gerückt, den Blick versunken in die flackernde Glut. Zu seinen Füßen lag ein Hund. Auch er alt, das Fell stumpf geworden, die Augen milchig getrübt – und doch waren seine Ohren noch wachsam, sein Herz verbunden mit dem des Mannes.

An der Innenseite der Tür hingen alte Zuggeschirre, überzogen von einer dicken Staubschicht. Draußen, unter einer Schneeschicht verborgen, ruhte der große Schlitten – vom Zahn der Zeit gebissen, doch unverkennbar ein Relikt einstiger Abenteuer. Und wie in so vielen Nächten zuvor, wenn der Nordwestwind die Wolken vom Himmel fegte, stand der alte Mann langsam auf. Er hüllte seinen gebeugten Körper in einen schweren wollenen Mantel und trat hinaus in die frostklare Nacht.

Der Himmel spannte sich samten und sternenreich über ihn. Der Mond schien sein Licht zurückzuhalten, um dem Glanz der Sterne gebührend zu Ehren. Mit zitternden Fingern holte der Alte etwas aus seiner Tasche: ein feines Gespinst, so zart wie Feentuch – vielleicht war es genau das, vielleicht aber auch etwas anderes, etwas Älteres, etwas Vergessenes. Er hielt es dem Himmel entgegen, sprach Worte, so leise, dass selbst der Wald den Atem anhielt.

Und dann fiel glitzernder Staub herab, so fein wie Atemhauch, ein Geschenk der Sterne. Der Mann fing ihn auf, schweigend, ehrfürchtig, und faltete das Tuch behutsam zusammen. Jeder Schritt im Schnee klang wie ein letztes Kapitel, das er nun vollenden musste. Denn er wusste: dies war sein letzter Gang in dieser Sternennacht.

Zurück in der Hütte, setzte er sich an den Tisch. Dort lagen Werkzeuge bereit: ein scharfes Messer, eine Ahle, eine Nähnadel mit starker Sehne. Mit stiller Hingabe begann er zu arbeiten. Schnitt für Schnitt, Stich für Stich, verwob er Erinnerungen in das Tuch. Jede Falte erzählte ein Abenteuer, jeder Knoten ein geteiltes Lachen, jedes Loch eine überwundene Angst. Unter seinen Händen formte sich ein Geschirr – nicht irgendeines, sondern eines aus Sternenstaub, gefüllt mit dem Wesen seines Gefährten.

Als der erste Silberstreif den Horizont berührte und das Funkeln der Sterne sachte verblasste, war das Werk vollendet. Tränen liefen über das zerfurchte Gesicht des alten Mushers. Seine Stimme zitterte, als er den Namen seines Hundes rief. Langsam hob der Hund den Kopf, seine Rute bog sich zur Sichel, und seine Pfoten hoben sich, wie schon unzählige Male zuvor. Mit letzter Kraft stand er auf, nahm das neue Geschirr an, das letzte. Dann legte er sich nieder, atmete einmal tief ein, und ließ los. Ein letzter Blick, ein letzter Seufzer, ein letzter Herzschlag.

Ein feiner Nebel löste sich aus seinem Körper, schimmernd, durchsichtig, mit einem silbernen Geschirr, das im Morgenlicht funkelte. In der Stille des anbrechenden Tages stieg ein geisterhafter Schlittenhund empor, federleicht, begleitet vom letzten Stern. Und als Abschiedsgruß stürzte eine Sternschnuppe zur Erde, wie eine Träne aus Licht.

Man sagt, es sei lange her. Doch in sternklaren Nächten versammeln sich Wölfe um jene Hütte im Wald. Sie heulen ihr Lied, klagen nicht, sondern erinnern. An jene, die einst ihre Freiheit gegen Treue eintauschten. Und ich, Ezri, sehe bei jeder Sternschnuppe ein Gespann über den Himmel ziehen. Und manchmal, wenn der Schnee besonders leise fällt, meine ich, fernes Bellen zu hören – freudig, erwartungsvoll.

Ezri, Müllheim, 20.11.2010

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