Kopfschmerz – Wetterkopf

 "Hüllt sich der Kopf in Schmerzen ein, dann kann es nur das Wetter sein"

Ich denke diesem Satz werden mir so einige Leute zustimmen. Ich hab ein bißchen recherchiert, ich hab mich auch mit einem Neurologen unterhalten, man will ja nicht immer nur Unsinn schreiben, aber man nennt es wohl doch Migräne.

Ich hab da gleich drei Modelle anzubieten, die unter diesen Begriff fallen:

 

Das Wetter-Modell

Auffällig häufiges Gähnen ist die SMS, daß es demnächst losgehen könnte. Mit etwas Glück bleibt es bei der SMS. 

Ein Kältegefühl auf dem Kopf, da klopft die Migräne an die Türe, mit etwas Glück bleibt es beim Anklopfen. Allerdings kann das Anklopfen auch recht hartnäckig einige Tage andauern.

Wenn sie dann doch kommt, dann schleicht sie sich klammheimlich und leise rein. Ein leichter diffuser Schmerznebel hüllt den vorderen oberen Kopf ein, mit etwas Glück bleibt es dabei und klingt wieder ab. Aber wenn das Glück gerade anderweitig beschäftigt ist, wird aus dem Schmerznebel eine kompakte Schmerzwolke. Verpaßt man den Übergang vom Nebel zur Wolke helfen Schmerzmittel (ich bevorzuge Novalgin-Tropfen) nicht mehr, dann hilft nur sich so geschickt hinzulegen, daß man auch nach längerer Zeit des flachen Liegens nicht das Bedürfnis hat sich zu bewegen. Jede Bewegung bezahlt man mit einer Schmerzspitze. Dunkelheit und Stille sind beim Aushalten der Migräne absolut förderlich. Die kompakte Schmerzwolke ist recht unzuverlässig, was ihre Verweildauer angeht, sie bleibt gern ettliche Stunden und das ohne eingeladen zu sein und ohne Rücksicht auf die Tageszeit. 

 

Das Cluster-Modell 

Eine kompakte Schmerzwolke auf Stipvisite wird wohl auch Cluster genannt. Die Schmerzwolke türmt sich für eine recht kurze Zeit, so ca. 20 – 30 Minuten, bösartig auf und verpufft ganz plötzlich und zwar so plötzlich wie sie gekommen ist.Ich tippe hier auch auf das Wetter, kann aber auch ein anderer Auslöser sein. Ich habe es bislang noch nicht herausgefunden. Dummerweise weiß ich beim Cluster-Modell am Anfang nicht, ob es ein Cluster oder das Wetter-Modell ist. Wie bei vielen anderen Dingen auch, zeigt es die Zeit.

 

Das halbseitige Kopfstechen

Das Überfallkommando unter den Kopfschmerzen. Es tritt bei mir immer plötzlich auf und immer in Begleitung mit einer Verspannung im Nacken- und Rückenbereich. Der Schmerz sticht in eine Kopfhälfte samt Auge rein und bohrt bis ins Unerträgliche. Läßt sich aber mit Aspirin und nem heißen Wannenbad recht gut bekämpfen, daher geh ich davon aus, daß mein halbseitiges Kopfstechen vermutlich durch eine Verspannung im genannten Bereich ausgelöst wird. 

 

Diese Beschreibung stellt nur dar, wie ich es er- und überlebe. Bei anderen Menschen stellen sich diese Dinge ggf. gänzlich anders dar.

Wie auch immer es bei anderen ist, wünsche ich allen Leidensgenossen möglichst viel schmerzfreie Zeit und vielleicht auch irgendwann gar keine Schmerzwolken mehr… 

 

 

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Nach der Bandscheiben-OP C5/C6

Ich habe nach der Bandscheiben-OP C5/C6, mir wurde ein Cage eingesetzt, ein Physiotherapeutisches Informationsblatt erhalten und heute wiedergefunden.

Da der eine oder andere eventuell die gleiche oder eine sehr ähnliche OP hatte und anscheinend nicht alle Kliniken und Ärzte ausreichend über das Danach informieren, hab ich das Blättchen mal eingescannt und hier reingesetzt.

 

 

 

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Jahrestag geplatzte Bandscheibe

Oh nein, nun hab ich glatt den Jahrestag der geplatzten Bandscheibe verpaßt.

Gestern (22.12.2011) vor einem Jahr war mir die Bandscheibe zwischen dem 5. und 6. Halswirbel geplatzt. Nur allzu klar sind die Erinnerungen an den Schmerz und die Angst.

Mittlerweile gehorcht mir meine rechte Hand und Arm wieder und ich bin absolut schmerzfrei, aber die Bandscheibe unter dee 6. Halswirbel ist auch schon bedenklich dünn und so geht immer die Angst mit, daß auch diese Bandscheibe platzen könnte und ich wieder operiert werden müßte.

 

Hier gehts zum Bericht von vor einem Jahr: Geplatzte Bandscheibe

 

 

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Bandscheibenvorfall zwischen dem 5. und 6. Halswirbel

 

Hallo liebe Leute,

hier also der Bericht über meinen Bandscheibenvorfall.

Vorgeschichte:

Ich hatte im letzten halben Jahr im rechten Arm, vor allem im Schulterbereich immer wieder mal Schmerzen und dachte da eher an Verspannungen. Physiotherapie brachte irgendwie nur kurzfristig Linderung, aber nicht auf Dauer.

Der Bandscheibenvorfall:

Am 22.12.2010 morgens im Bett reckte und streckte mich und gähnte zu gleich. Es knackt und ein reissender Schmerz trat plötzlich und mit voller Intensität in der rechten Schulter auf. Novalgin als Schmerzmittel brachte keine Linderung, Phystiotherapie auch nicht. Am 23.12.2010 kamen unsere Gäste für die Weihnachtsferien. Ich verbrachte die meiste Zeit flach liegend im Bett und wollte unbedingt Weihnachten irgendwie überstehen. Die Schmerzen ließen sich mit Schmerzmittel aber leider nicht mindern. Ich hatte das Gefühl, ich schluckte schlechtschmeckende Placebos. Am 27.12.2010 ging ich zum Arzt, er gab mir eine krampflösende Spritze und Tramadol, er empfahl mir mich ins Krankenhaus zu begeben. Ich wollte aber erstmal nicht. Am 28.12.2010 rief ich beim Arzt an und ließ mich dann doch ins Krankenhaus überweisen. In der Notaufnahme bekam ich als Schmerzmittel Dafalgan, aber ich hatte nicht das Gefühl einer Wirkung. Man verabreichte mir dann intravenös Morphium und endlich ließ sich der Schmerz auf ein erträgliches Maß abschwächen. Ich wurde stationär aufgenommen und erhielt tagsüber ca. alle vier Stunden als Schmerzmittel Novalgin, Tramal und Dafalgan für die Nacht gabs in der ersten Nacht bis zu vier Mal Morphium. Endlich war etwas Schlaf möglich.
Am nächsten Tag wurden Röntgenbilder gemacht, ein Orthopäde untersuchte mich und es wurde eine Kernspintomographie (auch MRT oder MRI genannt) gemacht.

Hier das Bild aus "der Röhre"

 

 

 

Am Freitag dem 31.12.2010 bekam ich dann Besuch von dem Neurochirurgen, der mich später dann auch operierte. Er ließ mir nicht viel Zeit mich für oder gegen die OP zu entscheiden, eine Alternative gab es ohnehin nicht mehr. Entweder OP und irgendwann keine Schmerzen und vor allem Bewegungsfreiheit oder halt Schmerzen und Rollstuhl bzw. Pflegefall, denn der Vorfall hatte das Rückenmark schon sehr stark eingequetscht, wie man auf dem Bild gut erkennen kann.
Ich unterschrieb also und wurde zwei Tage später in das Herz- und Neuro-Zentrum Kreuzlingen verlegt und tags da drauf dann operiert. Ich hatte eine Scheißangst, denn so eine OP kann ja auch schief gehen und ich hätt immer noch zum Pflegefall werden können.
Der Eingriff zählt heutzutage zwar zu den Routineeingriffen, aber am Häufigsten wird er im Lendenwirbelbereich gemacht und wenn es doch an der Halswirbelsäule ist, meistens zwischen dem 6. und 7. Halswirbel. Aber ich muß ja unbedingt ne Extrawurst haben…

Und hier dann der Befund und der OP-Bericht:

 

 

 

 

 

Am 07.01.2011 durfte ich wieder nach Hause, also genau vier Tage nach der Operation. Ich hab einen riesen Zettel mit physiotherapeutischen Übungen mit bekommen und muß auch weiterhin noch Schmerzmittel (dreimal täglich Voltaren) einnehmen, ohne geht es leider noch nicht.

Eingebaut wurde ein sogenannter Cage. Also eine Art künstliche Bandscheibe, die mittels einer Metallplatte und Schrauben an ihrem Platz gehalten wird. Es ist so gesehen eine Versteifung zwischen den Wirbeln 5 und 6.

 

 

 

Mittlerweile sind 10 Monate vergangen. Die Schmerzmittel konnte ich damals schon nach wenigen Tage wieder absetzen. Ich hab hin und wieder noch ein seltsames Gefühl in der Kehle, als würde man ein zu großes Bonbon herunterschlucken und es rutscht nur sehr langsam mit einem leichten Schmerz. Dann und wann habe ich auch noch das Gefühl, daß mir das rechte Bein und der rechte Arm nicht gehören. Nunja, die geplatzte Bandscheibe hatte ja schließlich auch dafür gesorgt, daß ich schon Lähmungserscheinungen im rechten Bein und Arm hatte.

 

Nachtrag: Hier gehts zum Jahrestag und hier habe ich noch das physiotherapeutische Infoblatt für nach der OP hinterlegt.

 

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Faules Stück – …achnee, Halsrippe

 

Oh man, über Jahrzehnte durfte ich mir anhören, daß ich kein Durchhaltevermögen hätte, daß ich gar faul sei. Und ich nahm es so hin, denn es stimmte, ob beim Tapezieren, Putzen, Malern oder sonstwelche Arbeiten, bei denen man Hände und Arme viel und/oder mit Kraft einsetzen mußte, hatte ich recht schnell schlapp gemacht. Puhhh… ich mag nicht mehr – Puhhh… ich kann nicht mehr – usw.

Ich hatte während meiner Ausbildung bei der Post, Ende der 80er Jahre meine erste Nervenentzündung die Arme betreffend und war mehr als vier Wochen krankgeschrieben. Es läge an der gleichtönigen wiederholten Armbewegung beim Briefe in die Fächer verteilen, hieß es.

Die Post war nur bis kurz nach Ende meiner Ausbildung mein Arbeitgeber, Paketzustellung fand ich auch recht anstrengend. Ich fand eine Arbeit in einem Büro und außer einen erhöhten Aspirin-Konsum ging es mir recht gut. Dann wurde ich Mutter und hatte einen Mann, der im Haushalt recht fleißig war. Er fand nur, ich sei nicht sehr ausdauernd, wenn es um das Tapezieren oder Streichen von Wänden ging, aber sonst war nix auffällig.

Dann kam der Job in einem Ausflugsrestaurant. Meine Aufgabe war sehr vielfältig. Morgens alle Stühle von allen Tischen hieven, währenddessen Gebäck in den Ofen schieben, Geschirr stapeln, immer hübsch nach oben, crashed ice kübelweise schleppen und in den Kühltresen kippen, an der Kasse stehen, Gästen das Essen bringe, Fondue-Brot schneiden usw. Im Gegensatz zu meinen Kollegen konnte ich nie mehr wie zwei Teller auf einmal tragen und war auch sonst nicht ganz so schnell. Letztendlich bekam ich wieder eine Nervenentzündung in beiden Armen, aber rechts besonders schlimm. Die Hand war fühlbar kälter und am liebsten hätt ich mir beide Arme amputieren lassen um dieses fiese Gefühl loszuwerden. Diese Entzündungen tun nicht direkt weh, aber das Gefühl ist so nervig, wie wenn man sich Salbe auf ne Schürfwunde schmiert. Es kam auch während ich krankgeschrieben war, prompt die Kündigung. So unwillkommen war mir das nicht, denn jeder Gedanke an meinen Arbeitsplatz erweckte negative Gefühle aller Art in mir. Ich hatte einen recht aufmerksamen Hausarzt, er veranlaßte Röntgenaufnahmen, MRT, überwies mich an einen Neurologen, untersuchte auf Borreliose etc. Ein aufmerksamer Radiologe markierte sogar jene Übeltäter, die mir diese Beschwerden verschafften, aber weder Hausarzt noch Neurologe beachteten die Markierungen.

Jahre vergingen und wann auch immer ich meine Arme und Hände über ein gewisses Maß beanspruchte, kam von diesen gleich eine entsprechende Rückmeldung.

Vor Kurzem dann überwies mich meine neue Hausärztin an einen Neurologen, wegen Schwindelgefühls. Dieser Neurologe praktiziert in einem Krankenhaus und wie das so üblich ist, bringt man seine gesammelten Röntgenwerke mit. Er untersuchte mein Schwindelgefühl, diagnostizierte Lagerungsschwindel und wir plauderten noch fröhlich wegen dütt und datt. Ich weiß nicht mehr so genau warum, aber ich zeigte ihm dieses schon etwas in die Jahre gekommende Röntgenbild mit den Markierungen des Radiologen und dem Neurologen fielen diese dann auch sofort auf. Der Radiologe hatte Halsrippen markiert. Sie sind nur rudimentär vorhanden, aber genug um auf das Nervengeflecht zuständig für meine Arme zu drücken. Die Nerven stehen also ohnehin schon dauerhaft unter "Druck" und beanspruche ich die Arme mehr bzw. die dazugehörige Schultermuskulatur, so werden die Nerven noch mehr gedrückt bzw. gequetscht und reagieren da dann doch recht gereizt.

Halsrippen, so meine Recherche, haben ca. 0,5% – 1% aller Menschen, sie sind ein Überlbeibsel aus der Urzeit. Landwirbeltiere haben diese eigentlich gar nicht mehr, außer Krokodile, Brückenechsen und Laufvögel.

Beim Menschen kann es allerdings, wie schon erwähnt, sehr selten vorkommen, daß sich diese Halsrippen (meist am 7. Halswirbel, eher selten am 4., 5. und 6. Halswirbel) doch ausbilden, von rudimentär bis komplett. Meistens einseitig und wenn einseitig dann meistens links. Je nach Ausbildungs- oder Beschwerdegrad werden diese Halsrippen operativ entfernt. Meine müssen wohl nicht entfernt werden, denn meine Beschwerden treten erst nach einer gewissen Beanspruchung auf.

Also lieber Leute, nun wißt ihr es, ich bin nicht faul, ich bin nur eine Urzeit-Mutantin ;)

Edit: Nun habe ich es doch hinbekommen, mein Röntgenbild einzuscannen. Da bei dieser Röntgenaufnahme nicht direkt nach Halsrippen gesucht wurde, ist die Aufnahme auch nicht sonderlich geeignet, diese zu sehen.

 

 

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